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Diese vielversprechende Neuerscheinung aus der Feder von Luca di Fulvio garantiert mit ihren fast 800 Seiten ein bezauberndes Lesevergnügen für viele Stunden. Eine wunderschöne Familien-Erzählung zum Abschalten und Genießen, die zwar dicht geschrieben, aber dennoch an keiner Stelle langatmig ist - perfekt für die anstehenden Feiertage oder ein paar ruhige Stunden während der kalten Winterabende. Schon nach den ersten paar Seiten hat man sich in die Geschichte eingefunden und möchte gar nicht mehr daraus hervortauchen.

 Das Buch "Der Junge, der Träume schenkte" ist kein x-beliebiges Buch. Keine x-beliebige Familiengeschichte. Hier treffen sich Charme und Raffinesse in ganz besonders bezauberndem Zusammenspiel und vermengen gekonnt schockierende Brutalität, Komik und Spannung - versetzt mit einem Hauch Romantik.

Cetta, eine junge Frau aus Süditalien sucht mit ihrem kleinen Sohn Natale (der später Christmas genannt werden wird) ihr Glück in Amerika.. Cetta ist keine gewöhnliche junge Frau - als Mädchen musste sie darunter leiden, von ihrer Mutter verunstaltet zu werden, um sie vor den Folgen ungezügelter männlicher Begierde zu bewahren. Leider funktioniert dieser Plan nur bedingt - wenige Jahre später wird Cetta zum Opfer einer Vergewaltigung, aus der ihr Soh Natale hervorgeht. Ihrem Heimatland kann sie nach diesen Erlebnissen nicht mehr viel abgewinnen, und reist stattdessen über den Atlantik, um in Amerika eine neue Heimat und ein besseres Leben für ihren Sohn zu suchen - und schreckt dabei auch nicht vor Übergangslösungen wie der Prostitution zurück. Schnell lernt sie jedoch, dass sie ohne eine gehörige Portion Robustheit und Durchhaltevermögen dieses Glück nicht finden wird - denn im New York der Zwanziger Jahre gelten die gnadenlosen Gesetze der Straßengangs, die auch vor Frauen und Kindern keine Ausnahmen machen. Glücklicherweise besitzt der kleine Natale eine ganz bezaubernde Gabe, mit der er selbst die Menschen in der von Kriminalität und Elend regierten Lower East Side für sich begeistern kann.

Luca di Fulvio schafft es mit diesem Buch, uns auf 800 Seiten ohne dramatische Ereignisse die Geschichte einer jungen Frau und deren Sohn zu erzählen, und uns dennoch derart mit seiner Erzählung einzufangen, dass wir nicht davon ablassen können. Auch die Liebe kommt dabei nicht zu kurz, wobei sie in diesem Fall eher eine untergeordnete Rolle spielt und die zentrale Rolle anderen Themen überlässt.

Bewertung: 4,6 von 5 Punkten

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